SDL 2023 - Schultheater der Länder 2023News - SDL 2023Vorort-Beerichterstattung:
SdL - Schultheater der Länder 2023 Trier: Schultheater.RollenEröffnung - Samstag, 16. September 2023 |
Zitat aus dem Programmheft
Über das Stück:
Eine Autobahntankstelle: "hier rastet man im nirgendwo ". Der Versicherungsvertreter Rolf - ein Spezialist des Unglücks - sucht dort nach Mustern und verborgenen Strukturen. Die Begegnung mit Beate und Jayne - zwei von der Autobahn gezeichneten Körpern - ist schicksalhaft. Die eine hat ihr Elternhaus an die Autobahn verloren, die andere ist nach einem Unfall an diesem Un-Ort gestrandet - zubetonierte und überfahrene Vergangenheiten. Dazu kommt der Fernfahrer, der die monotone Geschwindigkeit der Straße schon ganz im Körper hat und präzise vom Gefühlsstau zu erzählen weiß.
Rückblenden zeigen die in ihrem Schicksal gefangenen Figuren, in der Gegenwart verunfallen jegliche Versuche von Beziehungsanbahnungen; die gewünschte Freiheit wird wohl nicht gefunden. Es beleibt die Sehnsucht nach Ankommen und die Suche nach Heimat...
Der Leistungskurs des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums aus Berlin überträgt den Inhalt und die besondere Sprache des Stücks durch eine physische Spielweise. Die Figuren haben ihre Haltung, ihre Art zu sprechen, die Schüler:innen nähern sich ihrem Innenleben, indem sie Gefühle und Gedanken bildhaft nach außen bringen. Sie hinterfragen ihre Identität, sie experimentieren mit ihren "Rollen-Sehnsüchten".
Über das Stück:
Eine Autobahntankstelle: "hier rastet man im nirgendwo ". Der Versicherungsvertreter Rolf - ein Spezialist des Unglücks - sucht dort nach Mustern und verborgenen Strukturen. Die Begegnung mit Beate und Jayne - zwei von der Autobahn gezeichneten Körpern - ist schicksalhaft. Die eine hat ihr Elternhaus an die Autobahn verloren, die andere ist nach einem Unfall an diesem Un-Ort gestrandet - zubetonierte und überfahrene Vergangenheiten. Dazu kommt der Fernfahrer, der die monotone Geschwindigkeit der Straße schon ganz im Körper hat und präzise vom Gefühlsstau zu erzählen weiß.
Rückblenden zeigen die in ihrem Schicksal gefangenen Figuren, in der Gegenwart verunfallen jegliche Versuche von Beziehungsanbahnungen; die gewünschte Freiheit wird wohl nicht gefunden. Es beleibt die Sehnsucht nach Ankommen und die Suche nach Heimat...
Der Leistungskurs des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums aus Berlin überträgt den Inhalt und die besondere Sprache des Stücks durch eine physische Spielweise. Die Figuren haben ihre Haltung, ihre Art zu sprechen, die Schüler:innen nähern sich ihrem Innenleben, indem sie Gefühle und Gedanken bildhaft nach außen bringen. Sie hinterfragen ihre Identität, sie experimentieren mit ihren "Rollen-Sehnsüchten".
Resümee der Bundesjury
Faszinierend, wie hier die Textvorlage von Ferdinand Schmalz zu Stimme und Körper wird, wie gleich zu Beginn ein Pulk stimm- und bewegungsbegabter Spieler:innen chorisch präzise agiert. In ihrer den Rhythmus und die Bildhaftigkeit des Textes aufnehmenden Inszenierung lassen die Spieler:innen im Bewegungschor die Fahrt des LKW auf der Autobahn und die "Sehnsucht nach Ankommen" sinnlich erfahrbar werden. Dabei präsentieren sie in rasanten Rollenwechseln herrlich schräge Figuren, rastlos Rastende in einer Autobahnraststätte, die bei aller Reduktion der Handlung auf einen "Ort dazwischen" und mithilfe stilisierender Überzeichnungen Metaphern einer gesellschafts-psychologischen Bestandsaufnahmen sind. Als solche wesen sie in ihrem Spiel weit über das Bühnengeschehen hinaus. Alle Beteiligten zeigen herausragend exemplarisch, wie sinnlich präsent Gedanken und Texte inszeniert werden können, zum Leben erweckt durch die Schüler:innen zweier Leistungskuurse und des Faces Darstellenden Spiel/Theater.
Faszinierend, wie hier die Textvorlage von Ferdinand Schmalz zu Stimme und Körper wird, wie gleich zu Beginn ein Pulk stimm- und bewegungsbegabter Spieler:innen chorisch präzise agiert. In ihrer den Rhythmus und die Bildhaftigkeit des Textes aufnehmenden Inszenierung lassen die Spieler:innen im Bewegungschor die Fahrt des LKW auf der Autobahn und die "Sehnsucht nach Ankommen" sinnlich erfahrbar werden. Dabei präsentieren sie in rasanten Rollenwechseln herrlich schräge Figuren, rastlos Rastende in einer Autobahnraststätte, die bei aller Reduktion der Handlung auf einen "Ort dazwischen" und mithilfe stilisierender Überzeichnungen Metaphern einer gesellschafts-psychologischen Bestandsaufnahmen sind. Als solche wesen sie in ihrem Spiel weit über das Bühnengeschehen hinaus. Alle Beteiligten zeigen herausragend exemplarisch, wie sinnlich präsent Gedanken und Texte inszeniert werden können, zum Leben erweckt durch die Schüler:innen zweier Leistungskuurse und des Faces Darstellenden Spiel/Theater.
Zitat aus dem Programmheft
Über das Stück:
Romy und Ben sind Kinder aus verfeindeten Gangs, welche unterschiedlich erscheinen und doch sehr viel gemeinsam haben. Obwohl die Kinder ihre Gangs lieben, wolle sie doch vieles anders machen. Die Gangs sind nämlich nicht nur rücksichtslos gegenüber ihren Mitmenschen, sondern auch gegenüber der Natur. Auch von den von den Kindern so geliebten Wald müllen sie achtlos zu. Nicht wie Ihr! erzählt von Abnabelung, Freundschaft und dem Mut, den eigenen Weg einzuschlagen, auch wenn man sich dafür gegen die eigenen Leute stellen muss. Die 13 Kinder der "Theatergang", d.i. die Theater-AG der Klassen 4 und 6 der Lisa-Tetzner-Schule, einer theaterbetonten Grundschule in Berlin / Neukölln, arbeiteten seit Oktober 2022 an diesem Stück, das durch Improvisation und Spielaufgaben immer weiter entwickelt wurde. In der Arbeit suchte die Gruppe nach körperlichen Ausdrucksformen für die Unterschiedlichkeit von Figuren, von Konflikten und Ängsten. Auf Bühnenbild und Kulissen wurde verzichtet, so besteht der Wald selbst aus sich bewegenden Körpern und die Geräusche darin sind die übereinander gelegten Stimmen und Sätze der Spieler:innen. Die Themen und die ästhetische Gestaltung führen im besten Fall Spieler:innen und Zuschauer:innen über Gewohntes hinaus, ermutigen und erheitern sie.
Über das Stück:
Romy und Ben sind Kinder aus verfeindeten Gangs, welche unterschiedlich erscheinen und doch sehr viel gemeinsam haben. Obwohl die Kinder ihre Gangs lieben, wolle sie doch vieles anders machen. Die Gangs sind nämlich nicht nur rücksichtslos gegenüber ihren Mitmenschen, sondern auch gegenüber der Natur. Auch von den von den Kindern so geliebten Wald müllen sie achtlos zu. Nicht wie Ihr! erzählt von Abnabelung, Freundschaft und dem Mut, den eigenen Weg einzuschlagen, auch wenn man sich dafür gegen die eigenen Leute stellen muss. Die 13 Kinder der "Theatergang", d.i. die Theater-AG der Klassen 4 und 6 der Lisa-Tetzner-Schule, einer theaterbetonten Grundschule in Berlin / Neukölln, arbeiteten seit Oktober 2022 an diesem Stück, das durch Improvisation und Spielaufgaben immer weiter entwickelt wurde. In der Arbeit suchte die Gruppe nach körperlichen Ausdrucksformen für die Unterschiedlichkeit von Figuren, von Konflikten und Ängsten. Auf Bühnenbild und Kulissen wurde verzichtet, so besteht der Wald selbst aus sich bewegenden Körpern und die Geräusche darin sind die übereinander gelegten Stimmen und Sätze der Spieler:innen. Die Themen und die ästhetische Gestaltung führen im besten Fall Spieler:innen und Zuschauer:innen über Gewohntes hinaus, ermutigen und erheitern sie.
Resümee der Bundesjury
Die Gruppe kommt mit erstaunlich wenig Requisiten aus und überzeugt mit großer Spielfreude, engagiertem körperlichem Spiel und vielen kreativen Ideen. Wo andere Produktionen mit aufwändigem Bühnenbild arbeiten, verwandeln sich die jungen Spieler:innen einfach selbst in das, was auf der Bühne gebracht wird. So entstehen durch geschickten Lichteinsatz, selbsterzeugte Sounds und etwas Nebel wunderbare, fantasievolle Szenographien, in denen wir mit den Spieler:innen wundersame Wälder durchstreifen, die dort innewohnenden Gefahren kennenlernen, aber auch die leicht schrulligen Familienmitglieder, die einem manchmal das Leben schwer machen, die man aber dennoch liebhaben muss...
Eine sehr ausdrucksstarke und atmosphärisch bemerkeswert dichte Inszenierung.
Die Gruppe kommt mit erstaunlich wenig Requisiten aus und überzeugt mit großer Spielfreude, engagiertem körperlichem Spiel und vielen kreativen Ideen. Wo andere Produktionen mit aufwändigem Bühnenbild arbeiten, verwandeln sich die jungen Spieler:innen einfach selbst in das, was auf der Bühne gebracht wird. So entstehen durch geschickten Lichteinsatz, selbsterzeugte Sounds und etwas Nebel wunderbare, fantasievolle Szenographien, in denen wir mit den Spieler:innen wundersame Wälder durchstreifen, die dort innewohnenden Gefahren kennenlernen, aber auch die leicht schrulligen Familienmitglieder, die einem manchmal das Leben schwer machen, die man aber dennoch liebhaben muss...
Eine sehr ausdrucksstarke und atmosphärisch bemerkeswert dichte Inszenierung.